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- Morogoro, Tansania -
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Stand:
26.11.2002 

© 2002 by
E.Eckstein

Bau einer Wasserleitung zum SchülerInnen-Wohnheim in Morogoro/Tansania

Den höchsten Berg Afrikas, den kennt jedes Kind: den Kilimanscharo. Die Mehrheit der Deutschen bestaunt auch die von Sielmann aufgenommene Artenvielfalt im Serengeti-Nationalpark und die Üppigkeit der Vegetation an den Ufern des Viktoriasees. Diese drei Wunder der Natur liegen ebenso in der Vereinigten Republik Tansania, wie das palmengeschmückte Traumurlaubsziel eines jeden Tauchers, die Korallenriffe vor der Touristenstadt Daressalam am Indischen Ozean.

Doch Tansania zeigt nicht überall sein afrikanisches Sonntagsgesicht: Wer sich in die großen, trockenen Ebenen des Landesinnern verirrt, dem prägt sich das Bild einzelner, weit auseinandergelegener Dörfer ein. Jedes Jahr von neuem nehmen die Bauern hier den Kampf auf gegen die häufigen, langanhaltenden Dürreperioden.

Wer in dieser vom muslimischen Glauben geprägten Gegend - zumal als Mädchen - geboren wird, hat kaum eine Chance auf Schulbildung über das 14. Lebensjahr hinaus. Findet der Lehrer mit seinem Vorschlag einer Weiterbildung an einer weiterführenden Schule dennoch Gehör, dann heißt es für das Kind: den Familienverband verlassen und in die nächste größere Stadt ziehen.

Morogoro liegt an der Straße genau zwischen der Küstenstadt Daressalam und der Hauptstadt Dodoma im Landesinneren. In Morogoro gibt es die Möglichkeit zum Besuch einer staatlichen Sekundarschule für viele Kinder. Diese Chance auf vier Jahre praxisorientiertes Lernen in englischer Sprache kann aber längst nicht jedes begabte Kind wahrnehmen. Wer aus einem weit von der Stadt entfernten Dorf nach Morogoro in die Schule darf, der muß zugleich eine Unterkunft bei Verwandten oder Freunden in der Stadt haben - oder das Kind kann den zugewiesenen Schulplatz nicht annehmen. Die wenigen, den Schulen zugeordneten Wohnheime zeigen sich überwiegend in hygenisch und ernährungstechnisch katastrophalem Zustand, oder sie sind unbezahlbar.

Diesem Dilemma begegnete Dieter Maschke aus Freudenstadt, der von 1992 an für drei Jahre als Physiklehrer an einer Schule in Morogoro arbeitete. Der Stadt handelte er ein Grundstück für den Bau eines Mädchenwohnheims ab. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland vergaß er seine Schützlinge nicht. In Freudenstadt wurde der Verein "Schulförderung Tansanischer Jugendlicher" gegründet, der den Bau des Wohnheims finanzierte und für die laufenden, nicht durch die Miete gedeckten Kosten aufkommt.

Leider ist das Grundstück, auf dem das Wohnheim steht, nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. So blieb zunächst nur die Möglichkeit, die Wasserversorgung durch eine vom Regenwasser gespeiste Zisterne zu realisieren. Schon bei einem „Probewohnen“ von nur drei Schülerinnen stellte sich heraus, daß diese Art der Wasserversorgung nicht ausreichen würde. "Also müssen die Schülerinnen zwei Stunden täglich damit verbringen, daß sie Wasser von der zwei Kilometer entfernten öffentlichen Wasserstelle holen", beschreibt Maschke. „Wenn wir eine Wasserleitung legen könnten, dann wäre das Problem gelöst.“

Damit war die Idee geboren, Maschke verhandelte mit den örtlichen Behörden. Wenn das Wohnheim die Leitung und ihre Verlegung selbst bezahlt, wäre der Wasseranschluß möglich. Schnell wurden die übrigen Anrainer einer solchen Leitung davon überzeugt, daß auch sie einen Nutzen hätten. Sie erklärten sich bereit, die Gräben für die Verlegung auszuheben. Blieb noch das Problem der Materialfinanzierung. "Vielleicht kann hier die Entwicklungsprojekte-Stiftung weiterhelfen", war Maschkes Gedanke. Ein Antrag wurde gestellt und positiv vom Vorstand der Stiftung beschieden. "So bleibt den Mädchen mehr Zeit zum Lernen,und eine abwechsungsreichere, gesündere Ernährung durch Wässerung eines Gemüsegartens wird möglich", begründet Stefan Eckstein, Vorstandsvorsitzender der Entwicklungsprojekte-Stiftung, die Entscheidung. "Toll, wieviel Wirkung mit einem relativ kleinen Geldbetrag erzielt werden kann, wenn sich die Menschen vor Ort entsprechend engagieren. Genau das ist unser Ansatzpunkt für Entwicklungshilfeprojekte."